Ketogene Ernährung

13.12.2024

Gesund oder gefährlich?

Ketogene Ernährung bedeutet sehr Kohlenhydrat reduziert zu essen. Diese Form der Ernährung wird oft zur Gewichtsreduktion eingesetzt, das funktioniert allerdings nicht immer. Es gibt viele Befürworter aber, allerdings auch Kritiker dieser Ernährungsform. Diese Ernährungsform hat allerdings auch noch andere Effekte

Wir möchten Sie heute informieren und über diese Form der Ernährung aufklären.

Keto ist kein Hype, sondern einer der natürlichsten Zustände der menschlichen Physiologie.

Der Mensch hat über eine sehr lange Zeit seiner Entwicklungsspanne von dem gelebt, was er in der Natur vorfand. Und die ist generell relativ kohlenhydratarm – jedenfalls im Vergleich zu unserer Kohlenhydratverfügbarkeit heute

Außerdem musste der Mensch sein Essen jagen und sammeln, was oft dazu führte, dass es zeitweise weniger Nahrung gab.​ All diese Faktoren sorgten dafür, dass unser Fettstoffwechsel über Millionen von Jahren stark beansprucht wurde.



  • Läuft der Fettstoffwechsel rund und wird voll beansprucht, produziert er Ketonkörper – Zuckerersatzstoffe, die es in sich haben, wie die Forschung uns heute beweist. Deshalb heißt diese Ernährungsform auch ketogene Ernährung.

    Ketonkörper werden auch beim Fasten gebildet. Fasten oder fastenähnliche Zustände sind seit Jahrhunderten als Heilmittel bekannt. Auch wir fasten oft bei Krankheiten, z. B. bei schweren Infekten – der Körper macht das automatisch.

    Die ketogene Ernährung ahmt solche Zustände nach: Man isst sehr wenige Kohlenhydrate, dafür mehr Protein und vor allem Fett.​ Das funktioniert nicht für jeden, aber für viele.

    In 2 aktuellen Studien zu diesem Thema zeigten sich beeindruckende Ergebnisse, so dass man von heilenden Kräfte der Ketonkörper sprechen kann.

    In einem Tiermodell für Multiple Sklerose zeigte sich, dass die ketogene Ernährung und Ketonkörper allein erheblich vor neurologischen Schäden schützen, indem sie Darmbakterien aktivieren, die schützende Stoffe produzieren.1

    In einer weiteren Studie mit übergewichtigen Frauen verbesserte eine kalorienreduzierte ketogene Diät bei vielen Frauen den Zyklus, und bei einigen setzte sogar die ausgebliebene Menstruation wieder ein​– im Low-fat-Vergleich blieb dieser Effekt aus.2

    Die Autoren vermuten: „Unsere Hypothese nach diesen Ergebnissen ist, dass das Vorhandensein von Ketonkörpern dazu beitragen kann, die Gesundheit von Frauen im Hinblick auf endokrine, kognitive und metabolische Einflüsse zu regulieren.“

    Wie gehe ich nun am besten vor?

    Diese Erkenntnisse sind beeindruckend. Doch Vorsicht: So mächtig dieser Effekt für die Gesundheit sein kann, so schädlich kann es in anderen Kontexten sein.

    Nicht jeder Körper funktioniert dauerhaft optimal unter ketogener Ernährung. Außerdem muss darauf geachtet werden, ausreichend Kalorien aufzunehmen.

    Unser Tipp:

    • Optimieren Sie Ihre Fähigkeit, Ketonkörper zu bilden, und nutzen Sie ketogene Ernährung am besten zyklisch, besonders wenn Sie eine Frau sind.
    • Um mehr Ketonkörper zu bilden, können Sie Folgendes tun:
    • Verzichten Sie auf Haushaltszucker und Mehlspeisen.
    • Bauen Sie einzelne Low-Carb-Mahlzeiten in Ihren Ernährungsplan ein, z. B. als Abendessen oder Frühstück.
    • Treiben Sie Sport – dabei entstehen ebenfalls Ketonkörper.
    • Reduzieren Sie Gewicht: Je schlanker Sie sind , desto einfacher bildet Ihr Körper Ketone auch im Alltag.
    • Achten Sie auf gute Schilddrüsen- und Eisenwerte, damit Ihr Körper Fett optimal verbrennen kann.

    So können Sie gefahrlos die förderlichen Effekte der Ketonkörper für sich mitnehmen.


Wir wünschen Ihnen Gesundheit und Glück

Ihr Praxisteam der Gemeinschaftspraxis

Dr. med. Thomas May und Annette Morstadt